- Imkermeister Kolumne
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Es ist eine Unart unserer Zeit, zum Zwecke des maximalen Profits, Produkte - in unserem Fall Honig - mit gut klingenden Floskeln zu bezeichnen. „Kalt geschleudert“ fällt eindeutig in diese Kategorie.
Täglich bin ich in unseren Honigfachgeschäften mit dieser Frage konfrontiert. Honig wird immer bei Zimmertemperatur oder etwas darüber (25°C -30°C) aus den Waben zentrifugiert. Bei niederen Temperaturen ist er zu zäh, lässt sich nicht aus der Wabe schleudern. Ist es wärmer, beginnt das Wachs der Wabe weich zu werden oder gar zu schmelzen und es bildet sich ein Klumpen aus Wachs und Honig.
Die Bezeichnung „kalt geschleudert“ ist also irreführend - denn Honig wird immer kalt geschleudert.
Sie suggeriert dem Kunden eine Selbstverständlichkeit als besonderes Qualitätsmerkmal und das ist falsch. Dies sieht in jüngster Zeit auch der Gesetzgeber so. Endlich!
Ihr Imkermeister Kurt Wilhelm
Gründer von Wald & Wiese und Spezialist für Feines und Edles aus dem Bienenstock